Der Weiterbildungsverbund Mittelsachsen-Mittweida ist ein Zusammenschluss aus qualifizierten ambulanten und stationären Weiterbildungseinrichtungen, bestehend aus dem Klinikum Mittweida und zahlreichen niedergelassenen Kooperationspartnern insbesondere der Fachrichtungen Allgemeinmedizin und Pädiatrie in Mittelsachsen.
Der Landkreis Mittelsachsen erstreckt sich auf dem Gebiet der ehemaligen Landkreise Döbeln, Freiberg und Mittweida. Der Verbund agiert in Mittweida ebenso wie in Burgstädt, Flöha, Hainichen, Oederan und Ottendorf.
Durch die enge Kooperation des Klinikums in Mittweida mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sollen die teilweise schon sichtbaren Nachbesetzungsprobleme von Hausarztpraxen gelöst werden.
Koordination der individuellen Rotationsabschnitte unter Berücksichtigung der Wünsche der Assistenzärzte während der gesamten Weiterbildungszeit.
Es wird halbjährlich ein Treffen aller Weiterbildungsbefugten (inkl. eines Tätigkeitsberichtes) angestrebt mit folgenden Inhalten:
Vertrag über die gesamte Weiterbildungszeit
Zukunft des Verbundes
„Die Arbeit als Arzt in einer ländlichen Region hat viele Vorteile."
Chefarzt Prof. Dr. med. S. Schickel
Ein starkes Netzwerk, echte Praxiseinblicke und persönliche Mentoren: Professor Dr. Stephan Schickel, Chefarzt im Klinikum Mittweida, erklärt, warum sich das Medizinstipendium in Mittelsachsen für junge Talente lohnt…
Herr Professor, was hat Sie damals dazu bewegt, Medizin zu studieren? Und was fasziniert Sie auch heute noch an diesem Beruf?
Die Faszination für den menschlichen Körper war für mich schon früh da - ebenso wie der Wunsch, Menschen zu helfen. Die Vorstellung, durch Wissen und Können Leid zu lindern und vielleicht sogar Leben zu retten, hat mich sehr geprägt. Gleichzeitig war und ist der Beruf für mich eine spannende Herausforderung. Medizin bedeutet lebenslanges Lernen. Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden entwickeln sich ständig weiter. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, muss sich immer wieder neu darauf einlassen. Und genau das macht ihn so reizvoll.
Sie haben in Leipzig studiert und an großen Kliniken gearbeitet, waren Chefarzt in Wurzen und arbeiten seit fast acht Jahren am Krankenhaus Mittweida. Welche Vorteile sehen Sie in der Arbeit als Arzt oder Ärztin abseits der Großstadt?
Die Arbeit in einer ländlichen Region hat viele Vorteile. Wir erleben hier das gesamte Spektrum - anders als in städtischen Kliniken, wo meist spezialisierter gearbeitet wird. Wir sind für viele Krankheitsbilder die erste Anlaufstelle im stationären Bereich. Das macht die Arbeit sehr vielfältig und spannend. Außerdem ist die Atmosphäre persönlicher - man kennt die Patienten, sie sind oft dankbar, und auch der Konkurrenzdruck zwischen den Kliniken ist geringer als in Großstädten.
Hätten Sie sich rückblickend auch so ein Programm wie das Stipendienprogramm in Mittelsachsen gewünscht?
Auf jeden Fall. Ich selbst hatte kein Stipendium. Ein finanzieller Zuschuss wäre hilfreich gewesen. Vor allem aber hätte ich von einem Mentorenprogramm sehr profitiert. Jemanden zu haben, mit dem man sich vor Prüfungen austauschen kann, der den Weg schon gegangen ist - das ist unglaublich wertvoll. Genau diese Unterstützung bietet das Programm heute, und ich sehe, dass Stipendiatinnen das auch aktiv nutzen.
Sie betreuen aktuell zwei Stipendiatinnen. Wie erleben Sie den Austausch mit ihnen?
Der Austausch mit jungen Menschen ist immer inspirierend. Sie bringen neue Impulse - davon profitiere auch ich. Die beiden stehen noch am Anfang ihres Studiums. Eine der beiden jungen Frauen war bereits zur Famulatur bei uns und hat Interesse gezeigt, was mich sehr freut. Ich sehe das Stipendium als gute Chance - für die Studierenden, aber auch für unser Haus.
Was macht das Stipendienprogramm für Sie besonders? Warum lohnt es sich, dabei zu sein?
Das Programm bietet viel mehr als finanzielle Unterstützung. Es geht vor allem um Vernetzung, Einblicke in verschiedene Einrichtungen und persönliche Begleitung. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen sich regelmäßig, tauschen sich untereinander und mit Mentorinnen und Mentoren aus. Sie kommen aus verschiedenen Universitäten. Das erweitert den Horizont - für beide Seiten. Und es entsteht ein Netzwerk, das auch über das Studium hinaus trägt.
Was möchten Sie jungen, angehenden Medizinerinnen und Medizinern mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, dass sie frühzeitig Praxiskontakte knüpfen - denn Theorie und Praxis gehören zusammen. Und es ist hilfreich, verschiedene Fachrichtungen kennenzulernen.